02.12.2024

Intensives Training verbessert die Gehirnfunktion

Intensives Training verbessert die Gehirnfunktion

Eine australische Studie zeigt, wie sich hochintensives Intervalltraining auf die Gehirnfunktion bei älteren Erwachsenen auswirkt.

Die Forschungsergebnisse einer Längsschnittstudie der University of Queensland deuten darauf hin, dass eine spezifische Trainingsform die Gehirnfunktion bei Senioren bis zu fünf Jahre lang verbessern kann.

Mit einer immer älter werdenden Bevölkerung werden Demenz und ähnliche kognitive Störungen zunehmend zum Problem. Obwohl mehrere Studien bereits gezeigt haben, dass körperliche Aktivität das Risiko für Demenz im Alter reduzieren kann, ist es aufgrund unterschiedlicher Methoden und Ergebnisse bisher schwierig zu bestimmen, welches Ausmaß an körperlicher Aktivität langfristig signifikante Auswirkungen auf wichtige Funktionen wie Lernen und Gedächtnis im Hippocampus hat.

Aus diesem Grund haben Forscher der University of Queensland in Australien eine Längsschnittstudie durchgeführt. Unter der Leitung von Prof. Perry Bartlett und Dr. Daniel Blackmore vom Queensland Brain Institute nahmen gesunde Probanden ohne kognitive Beeinträchtigungen im Alter von 65 bis 85 Jahren an der Studie teil. Sie wurden zufällig einer von drei Trainingsinterventionen zugewiesen:

  • niedrig intensives Training (LIT): vorwiegend Übungen für Motorik, Gleichgewicht und Dehnung
  • moderates Training (MIT): zügiges Gehen auf dem Laufband
  • hochintensives Intervalltraining (HIIT): vier Lauf-Intervalle auf einem Laufband bei nahezu maximaler Belastung

Über einen Zeitraum von sechs Monaten nahmen alle Teilnehmer an 72 betreuten Trainingseinheiten teil. Insgesamt 151 Teilnehmer schlossen alle Einheiten ab.

Monatliche kognitive Tests zur Leistungsfähigkeit des Hippocampus – dem Teil des Gehirns, der als Vermittler zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis fungiert – sowie Blutabnahmen wurden durchgeführt. Diese Untersuchungen wurden bis zu fünf Jahre nach Beginn der Studie fortgesetzt. Zusätzlich wurden die Gehirne der Teilnehmer zu Beginn sowie nach sechs und zwölf Monaten mittels MRT gescannt.

Die Studie zeigt, dass HIIT die Gehirnfunktion bei älteren Erwachsenen für bis zu 5 Jahre verbessert

Die im Fachjournal „Aging and Deseases“ veröffentlichten Ergebnisse der Studie sind vielversprechend. Die Forscher stellten fest, dass sich die vom Hippocampus abhängigen kognitiven Funktionen in der HIIT-Gruppe nach 6 Monaten Training deutlich verbesserten. Diese Verbesserung hielt bis zu 5 Jahre nach Beginn der Trainingsintervention an. In den beiden anderen Gruppen (LIT und MIT) blieb die Hippocampus-abhängige Kognition während der Trainingsintervention erhalten und zeigte keinen altersbedingten Rückgang im Vergleich zur Ausgangsleistung zu späteren Zeitpunkten.

Außerdem zeigte sich, dass HIIT die altersbedingte Abnahme des Gehirnvolumens aufhob, die in den LIT- und MIT-Gruppen beobachtet wurde. HIIT verbesserte zudem die Interaktion zwischen einzelnen Gehirnarealen, die in den anderen Gruppen nicht beobachtet wurde.

Laut Prof. Bartlett ist dies die erste kontrollierte Studie ihrer Art, die zeigt, dass Sport nicht nur den kognitiven Abbau verlangsamen, sondern auch die kognitiven Fähigkeiten gesunder älterer Menschen verbessern kann. „Sechs Monate hochintensives Intervalltraining reichen aus, um den Schalter umzulegen“, so Bartlett in einer Mitteilung der Universität.

Die Forscher stellten außerdem fest, dass sich bestimmte Blutbiomarker in Verbindung mit kognitiven Verbesserungen veränderten. Diese könnten daher nützlich sein, um die Wirksamkeit der von einer Person durchgeführten Übung vorherzusagen. Die Verwendung von Biomarkern zur Diagnose erfordert jedoch laut den Wissenschaftlern weitere Forschung.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse der Studie und die Fortsetzung der Forschung könnten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Bewegungsrichtlinien für ältere Menschen leisten. Wenn es gelingt, die kognitive Gesundheit der Menschen durch einfache Maßnahmen wie körperliche Aktivität länger zu erhalten, könnte dies vielen Menschen nicht nur das Leid einer Demenzerkrankung ersparen, sondern auch wirtschaftliche und soziale Kosten für die Gesellschaft reduzieren, so Prof. Bartlett.

Die Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung, dass jeder Einzelne etwas für seine Gehirngesundheit im Alter tun kann. Obwohl es noch zu früh für konkrete Handlungsempfehlungen ist, scheint hochintensives Intervalltraining (HIIT) eine Möglichkeit zu sein, die kognitive Leistung im Alter positiv zu beeinflussen.

Aber, bevor Sie mit einem HIIT-Programm beginnen, empfehlen wir dringend, sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin untersuchen zu lassen. Es gibt Vorerkrankungen und individuelle Faktoren, die gegen ein hochintensives Intervalltraining sprechen.

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Hier geht es zur Studie

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